An einem der kältesten Wintertage mit einer gefühlten Temperatur von mindestens -12° C und schneidendem Ostwind habe ich mich auf den Weg zum Steinhuder Meer gemacht, um neue Bilder für mein Bilderalbum zu schießen. Schließlich war ich im Dezember nicht da gewesen. Aber hatte ich nicht schon mal geschrieben, dass ich mindestens einmal im Monat dorthin möchte?
So habe ich mich gestern dick angezogen, meine Fototasche gepackt und bin dann losgedüst. Mein Mann hat gekniffen und es sich lieber bei seiner Mutter mit Kaffee und Kuchen gemütlich gemacht.
Die Fahrt zum Steinhuder Meer war mit einigen Adrenalinstößen gespickt, denn auf einmal und ganz plötzlich kam ich von einer „sauberen“ Straße in eine Schneeverwehung. Damit habe ich ja nun überhaupt nicht gerechnet. Na gut, nur nicht bremsen, aber versuchen die Spur zu halten. Es hat auch geklappt und fortan schlich ich nur noch weiter. So ging das noch ein paar Mal. Aber ich bin gut in Steinhude angekommen. Vor lauter Freude vergaß ich glatt ein Parkticket zu ziehen, aber selbst den Politessen war das Wetter wohl zu ungemütlich.
Mit Stativ und dick eingemümmelt zog ich los. Kaum jemand war da, prima, da konnte ich in Ruhe fotografieren. Nur allzu viel gab es eigentlich nicht. Die Vögel waren nicht da, also ran an die Landschaftsaufnahmen. Bei weißem Schnee und grauem Himmel musste ich mir schon überlegen, was ich eigentlich fotografieren wollte.
Aber es gab schon genügend Motive, man muss sie einfach nur sehen. Die Bootsstege waren abgebaut, die Buden fest verrammelt. Ab und zu flog ein Schwarm Gänse laut kreischend über das zugefrorene Wasser. Mist, natürlich hatte ich das falsche Objektiv auf der Kamera, aber es lohnte sich nicht das 70-200 rauszuholen, denn bis dahin wären sie schon wieder weg gewesen. Daher gibt es auch nur ein Bild mit den verwackelten Konturen.
Das Licht war jedoch genau richtig für Langzeitaufnahmen, es ging schon leicht in die Dämmerung über und die Luft war klar, wenn es auch tierisch kalt war. Manch einer der wenigen Spaziergänger schaute mich schon irritiert an, als ich mit Stativ und Kamera im Schnee kniete, um von dieser Perspektive einige Fotos zu schießen. :-) Was sie nicht wissen konnten, ich war warm eingepackt und natürlich war auch alles schneedicht.
Nach zwei Stunden war es endgültig dunkel und ich machte mich wieder auf den Heimweg. Nun kannte ich ja die Stellen mit den Verwehungen, nur kamen die dann auch auf dem Rückweg einfach zu plötzlich, so dass ich wieder hellwach hinter dem Steuer saß und leicht fluchte. Im Radio sagten sie gerade durch, dass sogar Autobahnen zeitweise gesperrt waren und am Frankfurter Flughafen keine Maschine starten konnte.
So fuhr ich ab sofort einfach vorsichtiger und kam unversehrt und heile zu Hause an. Mein Mann hatte sich natürlich schon Sorgen gemacht, denn mein Handy lag brav zu Hause auf dem Tisch und konnte nicht antworten.
Hier nun die schönsten Bilder von diesem Ausflug ;-)