Letzten Mittwoch wollte ich mit meiner Freundin einen kleinen Spaziergang machen. Das Wetter war wunderschön, ich holte sie von zu Hause ab und wir machten zunächst einen kleinen Abstecher nach Krainhagen. Eigentlich hatten wir geplant nach Bückeburg zu fahren. Urplötzlich meinte Anne, hier muss es einen RuheForst geben, lass uns da doch mal vorbeischauen.
Warum nicht, der RuheForst ist wunderschön im Harrl gelegen, genau zwischen den Orten Bückeburg und Bad Eilsen. Da erinnere ich mich, eine andere junge Freundin, sie ist viel zu früh verstoben und sie liegt hier unter den Wipfeln der Bäume. Auch Anne erzählte mir, dass ein anderer Bekannter vor kurzem hier seine letzte Ruhe gefunden hat.
Wir stellten den Wagen ab und gingen in den RuheForst. Der Harrl ist nur ein kleiner Höhenzug im Weserbergland und ein Teil des Harrls wurde nun zum RuheForst. Es ist ein Laubmischwald mit Buchen, Eichen, Kastanien, Eschen, Lärchen, Fichten, und Ahorn.
Zahlreiche Wanderwege führen durch den Harrl. Wir gehen durch den Wald und sehen markierte Bäume, blaue und gelbe Bänder sind um manche Bäume gelegt. Diese haben natürlich eine Bedeutung, blaue Bänder kennzeichnen die Familien-Ruhebiotope, gelbe sind Einzel-RuheBiotope. Einige Bäume sind numeriert, da weiß man, dass hier jemand die letzte Ruhe finden kann.
Es gibt einen Andachtsplatz, hier setzen wir uns auf eine der Bänke und lassen unsere Gedanken frei.
Dann gehen wir gehen lange durch den Wald spazieren. Es ist eine ruhige Stimmung, fernab von Hektik. In der Ferne hören wir einen Specht. Nach einiger Zeit erreichen wir eine Lichtung und schauen auf den Golfplatz und das Weserberland. Wir setzen uns auf eine Bank und genießen den Ausblick.
Nach einer Pause wandern wir wieder zurück. Ab und zu schaue ich nach den Bäumen, an manchen stehen Namen und und unter manchen Bäumen finde ich kleine Hinweise von den Zurückgebliebenen.
Mir gefällt es hier und ich denke, das wäre ein Plätzchen, wo ich auch einmal meine letzte Ruhe finden möchte:
Unter allen Wipfeln ist Ruh’…