Ein Theaterprojekt an dem Ratsgymnasium in Stadthagen hielt auch mich für eine knappe Woche auf Trab. Und das kam so, meine Enkeltochter Jenni erzählte mir vor ca. zwei Monaten, dass sie gerne bei dem Theaterprojekt an ihrer Schule teilnehmen würde. Es wäre ein Projekt mit der polnischen Partnerschule aus Slupca und man würde ein Theaterstück einstudieren.
Na ja klar, das ist doch eine tolle Sache, das wollten wir als Großeltern natürlich gerne unterstützen. Da wir genügend Platz im Haus haben, durfte Jenni mit „ihrer“ Austauschschülerin so lange bei uns wohnen. Wie es sich dann am Pfingstmontag ergab, (an diesem Tag kam die Gruppe aus Polen an) fehlte noch ein weiterer Platz für eine polnische Schülerin und ehe ich mich versah, hatten wir zwei Mädels aus Polen, die nun bei uns wohnten.
Klasse, das hieß für die nächsten Tage um 6 Uhr aufstehen, Frühstück vorbereiten, die jungen Damen zur Schule fahren und am Abend auf Abruf bereit sein, für den Rücktransport. Wir hatten alle zusammen sehr viel Spaß und die Nächte waren sehr kurz.
Während alle anderen Schüler am Dienstag noch Ferien hatten, durften die Jungen und Mädchen aus Polen und Deutschland proben, einstudieren, lernen… Bis Freitag musste ein komplettes Theaterstück bühnenreif stehen! Wahnsinn, was mit Hilfe der deutschen und polnischen Lehrer in dieser kurzen Zeit auf die Beine gestellt wurde.
Nun ein paar Worte zu dem Stück, welches aufgeführt wurde. Es ist eine Theaterfassung des Buches der dänischen Autorin Janne Teller Nichts – Was im Leben wichtig ist. Eine bedrückende Geschichte, denn es dreht sich in diesem Buch darum, wie die Jugendlichen sich mit der Frage der Sinnhaftigkeit oder der Sinnlosigkeit des Lebens auseinandersetzen. Es eskaliert unter den Jugendlichen, sie verlieren sich in der Gewalt und am Ende sind die Fragen zum Sinn des Lebens nicht wirklich beantwortet worden.
Die Umsetzung des Stückes war grandios, die Schüler und Schülerinnen haben bewiesen, was in ihnen steckt. Der lang anhaltende Applaus am Ende des Stückes zeigte, wie gut es allen gefallen hat.
Nach der Aufführung am Freitagabend gab es noch für alle Beteiligten einen Imbiss und dann hieß es schon wieder Abschied nehmen. Gegen 19:30 Uhr fuhr der polnische Bus in Richtung Heimat. Aber es gibt ein Wiedersehen, denn im Herbst fahren die deutschen Schüler mit ihren Lehrern nach Polen und dann wird das Stück auch in polnischer Sprache dort aufgeführt.
Hier habe ich nun jede Menge Bilder von dieser Veranstaltung gemacht. Wer eine CD der Bilder haben möchte, der kann sich gerne über Jenni bei mir melden.
Viel Spaß!